Gitarre ´26

Unser Internationales Bergisches Gitarrenfestival wird auch im kommenden Januar am Neujahrstag beginnen und findet vom Donnerstag, dem 01. Januar bis zum Dienstag, dem 06. Januar 2026 statt. Unsere Kooperation mit der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid bleibt so wie im letzten Jahr und erleichtert uns die gesamte Organisation des Festivals.

So steht uns auch das großzügige Raumangebot der Akademie wieder voll zur Verfügung, und auch unser „Stammdozenten-Team“ ist wieder komplett dabei. Wie in jedem Jahr haben wir natürlich ein paar „hochkarätige“ Gäste eingeladen, die als Künstler*innen und in der Vermittlung einen hervorragenden internationalen Ruf genießen.

Das Konzertprogramms des Festivals startet direkt am 1. Januar mit Lucia Egger-Kutschmann und Jörg Decker, die solistisch und im Duo ein gleichermaßen seriöses, wie humorvolles und spektakuläres Programm spielen werden.

Mit dem Konzert "Rock meets Jazz" begegnen sich zwei großartige Musiker. Peter Fischer, international bekannter und gefragter E-Gitarrist, sowie erfolgreicher Herausgeber zahlreicher Literatur für den Unterricht eröffnet den Abend mit seiner Band. Der herausragende Jazzgitarrist Werner Neumann gilt auch international als einer der innovativsten Musiker. Sein Auftritt ist ein weiterer Höhepunkt unserer Festivalgeschichte. Als Professor an der HMT Leipzig wird auch er in unserem Festival einen Workshop anbieten.

Samrat Majumder (Indien/Schottland) ist als internationaler Preisträger hochkarätiger Wettbewerbe ein gefragter Solist in der "Gitarrenszene". Er wird die Guitar-Night eröffnen und als Dozent eine Masterclass geben.

Mit Katrin Klingeberg und Sebastián Montes steht ein seit vielen Jahren in der internationalen Musikwelt bekanntes Gitarrenduo auf dem weiteren Programm der Guitar Night. Wir freuen uns besonders, dass es uns in diesem Jahr endlich gelungen ist, dieses Duo der Spitzenklasse zu engagieren. Beide lehren auch an Musikhochschulen und werden in unserem Festival eine Masterclass anbieten.

Zum Abschluss unserer Guitar Night freuen wir uns auf eine besondere Überraschung unserer Stammdozenten Michael Borner und Philipp Humburg. Unterstützt von einer mitreißenden Rhythm-Section entführen sie uns in die Musik Lateinamerikas.

Wie in jedem Jahr präsentieren wir auch 2026 hochtalentierte, junge Künstler*innen unseres Instrumentes in dem Format "Young Generation in Concert".

Die Bandprobenarbeit, die von unseren E-Gitarristen und Rolf Fahlenbock begleitet und geleitet wird, wird auch im kommenden Jahr voraussichtlich noch mit dem sehr erfahrenen Schlagzeuger Mario Zielenbach ergänzt, der für einige Bandprojekte zur Verfügung stehen wird.

Unser Kollege Bernd Steinmann wird wieder für einen Workshop zur Verfügung stehen, in dessen Mittelpunkt die sogenannten „Basics“ des Flamencos bilden, wie auch Joachim Geißler wieder einen Workshop zu einem historischen Thema anbieten wird.

Schon heute freuen wir uns auf die Beiträge, der in der Woche erarbeiteten Programme in unseren beiden Abschlusskonzerten am Montag, den 05. Januar 2026.

Noten für das Ensemble von Dieter Kreidler

Die Noten für das Gitarrenensemble von Dieter Kreidler stehen wahrscheinlich im Spätherbst 2025 zur Verfügung und können dann heruntergeladen werden.

Nachruf für unseren Kollegen Gerd-Michael Dausend

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Am 03.02. 2019 verstarb unser so geschätzter Kollege und Freund Gerd-Michael Dausend im Alter von 66 Jahren nach langer, schwerer und mit großer Kraft und Tapferkeit ertragener Krankheit. Über mehr als 4 Jahrzehnte gehörte er dem Kollegium der Hochschule für Musik und Tanz Köln am Standort Wuppertal an und leitete zudem lange Jahre einen großen Bezirk der Bergischen Musikschule, an der er auch der Fachberater für die gesamten Kolleginnen und Kollegen der Zupfinstrumente war.

Gerd Michael Dausends Weg zur Musik führte, wie bei so manchen seiner Generation und des Instrumentes, in seiner Jugend zunächst über die Pop- und Rockmusik, bevor er dann zur „klassischen“ Gitarre fand. Nach seiner schulischen Laufbahn hat er zunächst eine Berufsausbildung als Setzer bei einer Druckerei absolviert, bevor er dann ein Studium der Musik, damals noch beim leider auch so früh verstorbenen Kollegen Prof. Hans-Michael Koch begann, welches er nach dem Ruf von H. M. Koch nach Hannover bei Prof. Dieter Kreidler in Wuppertal abschloss.
Im Wintersemester 1976/77 nahm er seinen ersten Lehrauftrag an der Hochschule in Wuppertal für die Gitarre an und seit dieser Zeit war er dem Hause verbunden. Er war damit der „dienstälteste“ Kollege des Hauses.

In seiner langjährigen Berufstätigkeit und weit über diese hinaus, hat Gerd-Michael die Entwicklung des Instrumentes in der Hochschule, aber auch darüber hinaus nachhaltig mit gestaltet, ja auch geprägt. Seine Arbeit als Instrumentalpädagoge mit seinen Studierenden und Schülerinnen und Schülern, war gekennzeichnet durch eine enorme Kompetenz, die den jeweiligen historischen Kontext der Werke, die analytische Ebene und die künstlerischen Aspekte gleichermaßen berücksichtigend, als Basis der interpretatorischen Auseinandersetzung mit den zu erarbeitenden Werken ansah. Sein diesbezügliches Wissen durfte man ohne Übertreibung geradezu als lexikalisch bezeichnen. Er sah sich immer als Lehrer, der seine Schüler zur selbständigen Auseinandersetzung mit dem Werk herausforderte, fachlich begleitete aber nicht gängelte oder gar reglementierte.

Sein untrügliches Wissen um Qualität war ein hoher Maßstab, von dem viele seiner Studierenden aber auch Kolleginnen und Kollegen profitieren bzw. teilhaben konnten. Seine Empfehlungen zu Ausgaben und Werken waren auch für unsere Klassen und uns als Dozenten*innen immer beachtenswert und hilfreich. Dabei war seine Art der Vermittlung den Studierenden gegenüber nie prätentiös, sondern sachlich, fürsorglich und bescheiden.

In seinen zahlreichen Ausgaben, die bei renommierten Verlagen erschienen, hat er stets seinen hohen Anspruch und seine Seriosität bewahrt. Seine Bücher zur Geschichte des Instrumentes zählen noch heute zur Standardliteratur und seine zahlreichen Artikel in Fachbüchern oder Magazinen sind in der Fachwelt nach wie vor hoch anerkannt. Seine Ausgaben, ob als Herausgeber oder Bearbeiter von Werken für die Gitarre, waren stets gekennzeichnet von großer Sorgfalt, stilistischer wie historischer Kompetenz und wissenschaftlicher Redlichkeit.

Viele Jahre verband ihn eine kollegiale Freundschaft mit wichtigen Forschern und Herausgebern der Musik unseres Instrumentes. Ein damit verbundener fachlicher Diskurs und Austausch fand nicht selten seinen Niederschlag in seinen so geachteten Publikationen.

So war er beispielsweise auch im Redaktions-Team der ersten Ausgaben von Gitarre & Laute, oder auch dem Zupfmusikmagazin und vielen weiteren Publikationsorganen der Gitarre. Viele seiner Artikel wurden übersetzt. Bis zuletzt war er im Redaktionsteam des EGTA Journals und selbst vom Krankenbett aus noch Ratgeber für die Studierenden bei der Recherche der wissenschaftlichen Anteile ihrer Master oder Bachelor Projekte. Unzählige Examensarbeiten hat er thematisch inspiriert und betreut und stellte seine fachliche Kompetenz und Erfahrung auch für die Erarbeitung und inhaltliche Gestaltung neuer Studienprofile beispielsweise des „Profil Individuale“ im Bereich der Aufführungspraxis und Konzertgestaltung zur Verfügung.

Mit Dieter Kreidler und Hans-Michael Koch war Gerd-Michael Dausend auch der Gründer des noch heute so erfolgreichen Internationalen Bergischen Gitarrenfestivals, das damals, vor mehr als 40 Jahren, noch als Werkstattkurs „Die Gitarre in Unterricht und Praxis“ begann. In dieser langjährigen Arbeit hat er die Inhalte des Festivals mit seinen Überlegungen und Ideen erheblich mitgestaltet und inspiriert. Bis zu seiner Erkrankung hatte er auch den größten Teil der organisatorischen Aufgaben für das Festival übernommen.

Seine Menschlichkeit und Zuverlässigkeit, sein Humor, seine Hilfsbereitschaft und seine Integrität waren und bleiben für uns Kollegen*innen und unseren Studierende ein stetes Vorbild. So hinterlässt er eine kaum zu schließende Lücke in unserem Kollegium aber auch im Kreis derjenigen, die sich um die Vermittlung der Musik unseres Instrumentes und ihre damit einhergehende historische Auseinandersetzung verdient gemacht haben.

So verbleiben wir sehr traurig über seinen so frühen Tod, aber auch sehr dankbar für seine großartige Arbeit, seine Kollegialität und Freundschaft

In stillem Gedenken

Die Kollegen des Internationalen Bergischen Gitarrenfestivals im Februar 2019

Michael Borner, Alfred Eickholt, Peter Even, Rolf Fahlenbock, Bert Fastenrath, Peter Fischer, Dieter Kreidler, Kati Majorek, Stefan Oberstebrink, Gerhard Reichenbach, Christoph Sapp